Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. So sprichwörtlich und einleuchtend das klingt, so schwer fällt es uns oft, diesen ersten Schritt zu wagen. Ohne einen konkreten Wunsch, eine innere Sehnsucht, den Mut zur Veränderung, wagen wir es oftmals nicht, diesen ersten Schritt überhaupt nur zu erwägen. Das trifft auf fast alle Lebensbereiche zu, insbesondere aber auf Abhängigkeitserkrankungen.
In das Gefängnis der Abhängigkeit sperren wir uns selbst. Die Gitter und Schlösser sind kaum zu überwinden, es gibt kein Entrinnen, wir selbst sind die strengsten Wächter.


Der erste Schritt ist hier die konkrete Sehnsucht nach Veränderung. Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstachtung, selbst ein aufrechter Gang und ein liebevoller Blick in den Spiegel sind uns abhanden gekommen.


Erst wenn wir eine konkrete Sehnsucht entwickeln, sind wir bereit, uns selbst einzugestehen, dass da etwas schief läuft in unserem Leben und wir selbst aktiv werden müssen. Zu bequem ist es in der Komfort-Zone, die wir und unsere Umgebung uns aus Sorge oder Abkehr bereitet haben. Selbstmitleid und scheinbar unüberwindbare Probleme sind die Wegbereiter einer Abwärts-Spirale, die durch inneren und äußeren Rückzug, Aggression und den immer größer werdenden Berg von Problemen stetig und bald selbstständig befeuert wird. Ein Entrinnen wird immer schwerer, ohne fremde Hilfe in den meisten Fällen gar unmöglich.

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